Mittwoch, 24. September 2014

Demütig?

Ich habe gerade auf dem tollen Blog von Nymphenkuss (ein Klick auf den Namen zeigt den Blog) einen mich nachdenklich stimmenden Post entdeckt.

Er leitet damit ein, dass Demut etwas ist was besonderes den Neuheiden und Hexen die sich vom Christentum abgewandt haben schwerfällt.
Und das hat mich tatsächlich zunächst nachdenklich gestimmt und ja im ersten Moment etwas sauer aufgestoßen. Ich las die Textzeile meinem Freund vor und meinte, dass das gar nicht stimmt, auch Christen sollten demütig Gott gegenüber sein und wollte schon zu meinem nächsten Satz ausholen als er mich unterbrach. Und recht hat er.

Christen sollten demütig sein.

In der Realität sieht das ganz anders aus.
Mein Freund und ich sind sehr oft in einer christlichen Gemeinde unterwegs da er dort eine Ausbildung macht und ich diese begonnen habe, doch schon länger nicht weiß, ob ich sie zu ende bringen möchte.
Und was man dort erlebt erschreckt einen.
Demut, so schön hat Nymphenkuss es beschrieben, ist nicht die völlige Unterwerfung sondern vielmehr das Erkennen der eigenen Kleinheit und Unwissenheit im angesicht des Universums.
Und klein macht sich dort niemand. Jeder dort ist ein Alphatier, auf seine Weise. Dies wird von dem Beruf der dort gelehrt wird auch irgendwie abverlangt. Aber dadurch hat man Schüler die sich zu Alphatieren hoch rangen und Dozenten und Leiter denen es gleich getan wird.
Und jeder bewertet den Glauben des anderen. Glaubt man zu sehr ist man ein "Hallelujachrist" glaubt man zu wenig wird in Frage gestellt warum man sich auf den Weg dieser Ausbildung gemacht wird. Jeder Schritt den man tut wird bewertet.
So sieht dort der christliche Alltag aus.

Fern ab von dem wie ich meinen Glauben gestalten möchte.
In mich gekehrt, demütig, kraftvoll, bestimmt. Ich finde man hat den Glauben aus den Augen verloren, man kümmert sich in der Kirche mehr um seine Arbeitsstelle und ist der Arbeitstag vorbei streift man seinen Glauben gleich mit den Schuhen an der Haustüre ab.
Und da stimme ich mit Nymphenkuss über ein. Hier ist kein Hauch von Demut zu spüren. Und ich glaube sollte sich einer dieser Christen auf den Weg ins Hexentum je begeben, dann wird es dieser sehr schwer haben sich auf Demut einzulassen.

Doch glaube ich nicht, dass eben diese Christen weg gehen von ihrem Konsumglauben.
Sondern denke viel eher, dass Christen die sich von der Institution Kirche als ihr Refugium des Glaubens abwenden, weil es die dort Führenden Christen versammeln, jene sind wie ich, die daran verzweifeln und zu zerbrechen scheinen, wie die große Masse mit dem Glauben spielt.
Und mir fällt es weiß Gott nicht schwer demütig zu sein.

Und ich sehen den Weg den ich nun gehe als Geschenk endlich meine Flügel ausbreiten zu können ohne Angst haben zu müssen, dass jemand mit dem Finger auf mich zeigt.

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